Eure kreativen Einsendungen zum Contaku-Gewinnspiel
Hier präsentieren wir die fantastischen Beiträge, die ihr für unser Weihnachts- und Neujahrs-Gewinnspiel eingereicht habt! Egal ob gezeichnet, geschrieben oder gefilmt – eure Geschichten rund um die Contaku und Mr. Nuts sind einfach beeindruckend.
Schaut euch die Vielfalt und Kreativität unserer Community an und lasst euch inspirieren. Jeder Beitrag erzählt eine ganz eigene, besondere Geschichte.
Das gibt’s zu gewinnen: 3×2 Wochenendtickets für die Contaku 2025!
Die glücklichen Gewinner werden am 06.01.2025 ausgelost und sowohl hier als auch privat benachrichtigt.
Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben, und viel Glück bei der Verlosung
Viel Spaß beim Durchstöbern und Staunen!
Eine Weihnachtsgeschichte
In der Auftrittsreihenfolge
Denki (MHA Fantasy AU) – Dämon, mit Kyouka zusammen
Orion – Drachenkind Elektrizität, wohnhaft bei Kyouka und Denki
Teto (No Game no Life) – Gott des Spiels und des Spaßes
Kiara – Mensch, Adoptivtochter von Katsuki und Izuku
Takeo – Drachenkind Eis, Adoptivsohn von Katsuki und Izuku
Kaya – Drachenkind Pflanzen, Adoptivtochter von Shoto und Eijirou
Kalcifer (Das Wandelnde Schloss) – Sprechendes Feuer, „Herz“ von Denki
Izuku (MHA Fantasy AU) – Krieger, mit Katsuki verheiratet, hatte Seele einst an Denki verkauft
Katsuki (MHA Fantasy AU) – Barbar, mit Izuku verheiratet, ist mit der Göttin Kyouka als „Ziehmutter“ großgeworden
Jozo – Drachenkind Feuer, Adoptivsohn von Katsuki und Izuku
Eijirou (MHA Fantasy AU) – Dragonborn Feuer, König, mit Shoto verlobt
Shoto (MHA Fantasy AU) – Magier, königlicher Berater, mit Eijirou verlobt
Kyouka (MHA Fantasy AU) – Göttin, mit Denki zusammen
Der Dezember war wohl einer der schönsten Monate des Jahres. Natürlich genossen die Maskottchen der deutschen Conventions jeden ihrer besonderen Monate, in denen es lediglich um ihre eigene Convention ging, jedoch bedeutete der Dezember Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Nächstenliebe. An den weihnachtlichen Tagen, wo alle Cosplayenden ausnahmsweise einmal nicht am Tüfteln ihrer Outfits für die neue Cosplaysaison saßen, sondern ihrer Kreativität beim Backen und Weihnachtskartenbemalen freien Lauf ließen, kamen die Maskottchen aus ganz Deutschland zusammen, schmückten im Winterwald ihren Weihnachtsbaum und erzählten sich traditionell Weihnachtsgeschichten.
Vor dem Weihnachtsbaum saßen sie, eingemummelt in kuscheligen Pyjamas, um ihrer alljährlichen Weihnachtsgeschichte zu lauschen. Sasta war dabei, die Weihnachtskekse zu mampfen, welche Creamy liebevoll gebacken und verziert hatte. D versuchte sich derweil, nicht von Sasta vollgekrümelt zu werden und krabbelte ein wenig näher an Pochi heran. Pochi hatte sich zur kalten Weihnachtszeit immer so niedlich aufgeplüscht, damit er nicht fror. Mr Nuts selbst saß, eingewickelt in einem riesigen Schal, auf einem auf dem Boden liegenden Ast, ein wenig erhöht von den anderen Maskottchen. Lediglich sein Kopf ragte aus dem riesigen Schal hervor, welcher ihn warmhielt.
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Getrappel war zu hören. Wie eigentlich jeden Morgen. Als würde er einmal den Luxus erhalten, ausschlafen zu können. Aber diesen Luxus konnte er sich abschmieren. Nun, es war ja auch nicht so, als hätte er jemals viel geschlafen, so etwas wie Schlaf hatte er nicht nötig. Er war nicht verletzt, musste sich um keine Wunden kümmern. Schlaf war in diesem Fall einfach nur Luxus. Es rummste laut, gefolgt von dem gewohnten Meckern und Quäken. Oder auch doch kein Luxus. Müde drehte er sich auf die Seite und zog die Decke bis unter seine Nase hoch. Schlafen würde er ohnehin nicht mehr können, aber das bedeutete doch nicht gleich, dass er nicht doch einen kleinen Augenblick weiter liegenbleiben könnte, oder? Es war immerhin ein wohlig-warmes Gefühl, hier im Bett zu liegen, neben der Person, in die er sich wohl verliebt hatte. Vierliebt. Hatte er das ernsthaft gedacht? Er würde sich niemals an diesen Umstand gewöhnen. Beschämt hob er seine Hand und fuhr sich damit durch sein Gesicht. Es polterte erneut.
Nun gab er auf. Er schlug die Decke beiseite und stand auf. Er dachte, er könnte die Feiertage im Bett verbringen, waren sie doch ohnehin nichts für ihn. Aber es sähe so aus, als würde er dieses Mal nicht drumherum kommen. Er stand auf, putzte seine Zähne, wuschelte mit Magie seine Haare zurecht und zog sich etwas über. Sein Blick fiel auf einen selbstgestrickten Weihnachtspullover mit einem Weihnachtsdrachen darauf. Unmittelbar bildete sich eine unangenehme Gänsehaut auf seinen Armen. Drachen. Wenn sein Vater das wüsste. Anstatt diesen zu nehmen, blieb er doch bei seinem üblichen schwarzen Hemd ohne viel Schnickschnack. Er öffnete die Tür und fand sofort den Grund für das letzte Poltern: Ein kleiner, violetter Drache lag auf dem Boden und hatte eine Vase, die an der Wand gelehnt stand, zerbrochen. „Orion“, sprach er mit ruhiger Stimme, „wie oft habe ich Dir gesagt, dass Du nicht nach oben klettern kannst, um die Tür zu öffnen?“ Er hockte sich auf den Boden und nahm den kleinen Drachen in seine Arme.
Die Weihnachtsvorbereitungen waren in vollem Gange. Zu seinem Unmut war auch ein ungewünschter Gast in dem Haus seiner geliebten Göttin: Der junge Gott Teto, regelrecht kunterbunt in seiner Erscheinung auftretend und sich einen Spaß daraus machend, mit Kiara und den Drachenkindern in einem Karton voller Christbaumkugeln herumzuwühlen. Er hob teilnahmslos seinen Fuß, als Takeo eine dieser Kugeln durch den Aufenthaltsraum jagte, damit dieser nicht gegen ihn lief. Ungeduldig und durch Takeos Jagdtrieb angespornt, strampelte sein eigenes Drachenkind, so dass er dieses zu Boden setzte und zu Kaya ging, welche bereits über und über mit Lametta bedeckt war und stolz den Stern für die Baumkrone aus dem Karton hob. Zu dieser hockte er sich und strich ihr sanft über den Kopf „Na, meine kleine Prinzessin, hast Du Spaß?“ Glücklich quietschte das kleine, mintgrüne Drachenmädchen. Wie alle Kinder war auch sie aufgeregt. Heute war Heiligabend. Heute kam der Weihnachtsmann – aber nur für die Braven.
Er hielt nicht viel von Weihnachten. Dieses Gerede über den Sohn Gotts – ja, der Sohn welchen Gottes? Teto, der hier mit den Kindern Kugeln für den Weihnachtsbaum auspackte? An der Feuerstelle mit Kalcifer vorbei ging er in die Küche, um sich einen Kaffee zu holen – ein weiterer menschlicher Luxus, den er physisch nicht brauchte. Aber auch hier fand er ein Schlachtfeld vor – bestehend aus Schüsseln, Zutaten wie Mehl, Eier und unzählig viel Schokolade. Der Geruch von Zimt stieg ihm in die Nase. Izuku, sein ehemaliger Meister, und sein Ehemann Katsuki waren dabei, Kekse zu backen. Ein kleiner, runder, roter Feuerdrache saß auf der Arbeitsfläche und naschte putzmunter von dem ausgerollten Keksteig. Einer musste ja schließlich vorkosten. Kaffee gab es heute also auch nicht. Er drehte sich von der Küche weg, wo offensichtlich kein Platz für den Dämon war, und wandte sich wieder ganz dem großen Gemeinschaftsraum zu, als die Tür aufging und ein eiskalter Wind hineinzog.
Wer hätte gedacht, dass der König höchstpersönlich, eingepackt in unzähligen Schichten voll Kleidung, hinaus in den verschneiten Wald läuft und einen Baum problemlos hinter sich herzog? Immer wieder fiel auf, wei stark der dümmlichste Mensch dieser Gruppe doch war. Ihn begleitete sein Verlobter, ehemaliger Berater, Shoto, welcher immer wieder betonte, dass er befürchtete, der Baum wäre zu groß für das Häuschen der Göttin. „Jungs, Ihr wisst doch, was nicht passt,“ er vernahm den lieblichen Klang der süßen Stimme seiner Kyouka, „wird passend gemacht“ und das Dach erhob sich, so dass Eijirou den Baum mühelos inmitten des Raumes aufstellen konnte. Da war er nun, ein großes, grünes, nach Wald stinkendes und Nadeln verlierendes, totes Stück Holz. Und alle freuten sich darüber. Er war froh, in Ruhe bereits mit Kyouka darüber gesprochen zu haben, dass er zu diesem Ereignis nicht anwesend sein würde. Er wollte ihre „Weihnachtsstimmung“ nicht zerstören. Für ihn war dieses ganze Fest nichts. Sollten sie nur machen.
„Ich würde mich wirklich freuen, wenn Du bleiben würdest. Und sieh mal, Kaya und Orion wollen doch ihr erstes Weihnachtsfest nicht ohne Dich verbringen, für sie ist es ein ganz besonderes Fest.“ Sie versuchte es wirklich immer wieder. Den ganzen Monat bereits schon. Aber sie war so unfassbar süß, wie sie ihn anbettelte; er liebte es, wie sie ihre kleine Schmolllippe zog. „Es ist dir eventuell entfallen, da ich nun schon recht lange in diesem Dorf hier mit Dir, diesen Menschen und Drachen wohne, aber… ich bin immer noch ein Dämon und ein Fest zu feiern, wo es um den Sohn Gottes und dessen heiligen Geburt geht, ist nicht etwas, was auf meiner To-Do-Liste steht.“ Erneut zog die Göttin eine Schmolllippe. Bisher konnte sie ihren Dämon immer für ihre Vorhaben überzeugen. „Ich bin nur einen Abend weg, morgen bin ich da und vielleicht – vielleicht“ er betronte es das zweite Mal mit Nachdruck, „lasse ich festliche Stimmung heraushängen, in Ordnung?“
Sanft hob er ihren Kopf an und küsste sie zum Abschied. Er hatte oft Untypisches für sie getan. Das Leben eines Menschen – ihres Ziehsohnes – gerettet. Auf seine belohnende Seele Izukus verzichtet. Aber irgendwann war auch eine Grenze erreicht. Er war nach wie vor ein Dämon. Das leise fragende Quäken ließ ihn sich hinunterhocken. Sanft kraulte er Kayas Nacken, die ihm eine glitzernde Schleife für den Baum brachte. „Ich werde morgen zurück sein. Ihr möchtet doch nicht, dass ich in Flammen aufgehe, wenn Ihr ein Gebet sprecht, oder?“ Während Kaya nur ihren kleinen Kopf schüttelte, nahm er ihr diese Schleife lächelnd ab und wickelte sie ihr um ihre kleine Schwanzspitze. Auch den tollpatschigen Orion, der dahergetrampelt kam, verabschiedete er mit einem Schnippser gegen seine stirn. Er hatte sich daran gewöhnt, ein Drachenbaby aufgenommen zu haben, und auch, wenn niemand dem kleinen auch nur ein Haar krümmen dürfte, ärgerte er ihn, wo es ging. „Passt mir auf meine Lieblingsgöttin auf.“
– * – * – * –
„Denki…“ Er kannte diese Stimme. „Denki…“ Aber wer war das? Diese nervige Stimme, die er schon so oft in seinem Leben gehört hatte. „Denki. Wach endlich auf!“ Als wäre dies ein Befehl gewesen, schlugen seine Augen auf. Der Dämon hatte es sich auf einem Felsvorsprung gemütlich gemacht an dem Berg, der an das Drachendorf grenzte, welches Katsuki und Izuku für die nach der großen Schlacht zurückgebliebenen Drachenkinder errichteten. Der Ausblick war atemberaubend schön – soweit es ihm gestattet war, Schönheit zu bewerten. Einzelne Lichter glänzten im Dorf, zeigten, welche der Häuser bereits bewohnt waren und welche nicht. Ein riesiger, geschmückter Tannenbaum stand in der Mitte des Dorfs in voller Lichterpracht und dicke Schneeflocken tänzelten im Wind. Ob es Einbildung war, dass er diesen Geruch von frisch gebackenen Keksen noch immer in der Nase hatte? „Hörst Du mir jetzt endlich zu?“ Er drehte seinen Kopf in die Richtung der Stimme.
„Izuku? was tust Du hier?“ Und vor allem: Wie war der Bengel den ganzen Berg hinaufgeklettert? Izuku lachte leise. „Ich bin nicht Izuku. Ich habe eine Form gewählt, die Dein Verstand begreifen kann. Ich bin der Geist der vergangenen Weihnacht.“ Natürlich. Denki wante sich ab und drehte dem Izuku-Ebenbild den Rücken zu, um ein weiteres Nickerchen zu nehmen. „Hey, warte! Du kannst mich nicht einfach ignorieren!“ Izuku stand erneut plötzlich vor ihm. Erschocken darüber setzte er sich auf und beobachtete den Grünhaarigen, welcher langsam über dem Abgrund schwebte – ja, schwebte. „Meine… Kontakte haben mir erzählt, dass Du den Weihnachtsgeist nicht schätzt, also haben sie mich geschickt. Ich bin hier, um Dir vor Augen zu führen, wie schön Deine vergangenen Weihnachten waren.“ Der Geist lächelte genauso naiv, wie der echte Izuku es tat. Bisher war er froh, dass die Geister die Menschen heimsuchten, nicht jedoch den Dämon. „Na klar, dann versuch mal Dein Bestes, Geist.“
„Ihr macht es mir wirklich nicht leicht.“ Er schüttelte seinen Kopf. „Du musst stillhalten Denki, sonst… klappt das nicht.“ Er blieb still. Ihre Worte waren immerhin sein Befehl. Das kleine Mädchen mit mintgrünen Haaren und himmelblauen Augen stand auf seinen Schultern, um einen selbstgebastelten Stern auf die Baumspitze zu stecken. „Das nennt man Weihnachten, Denki. Papa, Mama und ich haben den Baum geschmückt, Lieder gesungen und nachts kam dann der Weihnachtsmann, um Geschenke zu bringen. Ich wünschte, ich…“ Ihre Stimme brach leise weg. Der Dämon lockerte seine Schultern, so dass das Kind in seine Arme fiel. Er mochte es nicht, wenn sie in ihren Erinnerungern versank. Die Königstochter war die einzige Überlebende des Azelhart-Massackers. Die Königsfamilie wurde bei einer Bürgerrevolution geradezu abgeschlachtet. Das Mädchen in seinen Armen flehte um Hilfe und Schloss aus ihrer Not heraus einen Pakt mit dem Dämon. „Prinzessin Kaya…“ setzte er an, sie lächelte jedoch zu ihm hoch. „Schon gut!“
Kaya. Dieser Name hatte schon immer eine besondere Bedeutung für den Dämon gehabt. Prinzessin Kaya, der erste Mensch, der ihn beschworen hatte und versuchte, dem Dämon die Traditionen der Menschen näher zu bringen. Auch, wenn sie wusste, dass er ihr Todesurteil war, hatte sie keine Angst vor ihm, betrachtete ihn sogar als Freund. Es war Heiligabend, als er mit ihr in einer heruntergekommenen Holzhütte einen Baum dekoriert hatte. Es war Heiligabend, als Aktivisten des Bürgerkriegs das Versteck der letzten Überlebenden des Königshauses ausfindig machten. Es war Heiligabend, als das Mädchen ihn bat, seinen Lohn sofort einzufordern, bevor die „bösen Menschen“ ihr etwas täten. Ihn freizugäben wäre ihr Weihnachtsgeschenk an ihn und ihr letzter Befehl. Fröhliche Weihnachten. Denki sah zu dem Izuku-Verschnitte, welcher beschämt zur Seite sah. „Solltest Du mir nicht die schönen Seiten meiner vergangenen Weihnachten aufzeigen?“ Der Dämon grinzte diesen frech an. Achja, Prinzessin Kaya.
Er blinzelte und sah in das Tal hinunter. Das Dorf war noch immer strahlend beleuchtet. War das ein Traum gewesen? Ungewöhnlich, Dämonen träumten nicht, es sei denn, sie haben Fieber. Das allerdings käme einem Todesurteil gleich. Ein leises Fiepen erregte seine Aufmerksamkeit. Dort saß ein kleines Eichhörnchen, welches in der klirrenden Kälte nach Nahrung suchte. Denki hatte als Dämon schon immer eine schwäche für kleine, süße fast schon runde Tierchen gehabt. Allerdings schienen Tiere den Dämon nicht ausstehen zu können. Musste wohl an seiner Natur liegen. Er kramte in seiner Tasche herum und zum Vorschein kam eine Hand voller Walnüsse, welche er dem kleinen Eichhörnchen mit genügend Abstand hinfwarf. Aufgeregt hoppselste das Eichhörnchen durch den hohen Schnee und schnappte sich, den Dämon argwöhnisch beobachtend, die Walnüsse, um damit zu verschwinden. Süß war der Kleine.
„Er sagte, Du schläfst tief und fest, aber du wachst ja bereits von dem Quietschen eines Eichhörnchens auf.“ Sein Blick fiel auf den Berater des Königs, Shoto. Ein wenig durchsichtig, aber eindeutig er. „Bist Du auch ein Geist? Bin ich froh, dass Du nicht die Kratzbürste bist oder der Drache, wenn Du mir auch noch mehr alte Kamellen zeigen möchtest.“ Das stimmte. Denki brauchte keine Kommentierung seines bisherigen Lebens von Sterblichen – und am allerwenigsten von einem lauten, immer gut gelaunten Drachen. Der Geist schüttelte leicht seinen Kopf. Shoto war ihm von der Gruppe schon immer am liebsten gewesen, angenehm ruhig und er schaffte es, immer einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich bin der Geist der diesjährigen Weihnacht, ich-“ setzte er an, aber Denki unterbrach ihn. „Ja, ja, ich weiß schon.“
Der Christbaum stand prachtvoll geschmückt in der Mitte des Aufenthaltraumes von Kyoukas Haus. Unter diesem standen zahlreiche große und kleine Päckchen, wovon sich eines auffällig bewegte. „Takeo!“ Es war Izukus Stimme, die erklang, als er den kleinen blauen Drachen schnappte und aus dem Geschenkehaufen heraushob. Dieser strampelte und meckerte ungeduldig, er wollte nun endlich die Geschenke öffnen! „Es ist noch nicht so weit, wir essen zuerst und dann lesen wir eine Geschichte vor, Du wirst Dich gedulden müssen.“ Resigniert fiepte der Kleine. Das ganze Haus war unterdessen mit Kerzen, Zapfen, Mistelzweigen und Weihnachtskugeln dekoriert. Es roch süß nach Kakao, Zimt und irgendeinem Gericht, welches wohl Katsuki zur Feier des Tages gekocht hatte. Er meinte sich zu erinnern, dass dieser von einem großen Keiler berichtete. Auch für Kyouka war ein vegetarisches Gericht dabei – diese konnte sich zudem an unzähligen Opfergaben der Drachenkinder des Dorfes erfreuen.
Den ganzen Abend spielte die Gruppe mit den Kindern Spiele. Sie sangen, tanzten und feierten – und wer hätte gedacht, dass Katsuki sogar Klavier spielen konnte? So etwas hatte er eher dem König oder seinem Berater zugetraut. Immer wieder, und da musste er selbst auch schmunzeln, wurde Takeo dabei erwischt, wie er sich an den Geschenken vergreifen wollte. „Es sieht doch nach Spaß aus, meinst Du nicht?“ Der Shoto-Geist ging ein paar Schritte zu dem Sessel, wo sein Ebenbild mit dem König Eijirou saß und der kleinen Kiara das Lesen beibrachten. „Das… ist doch auch gut so?“ Entgegen ihrer Annahme können sie ein schönes Weihnachtsfest feiern auch ohne die Anwesenheit eines Dämons, der die Stimmung vermiesen würde, da er in Rauch aufgehen würde, weil er an einem heiligen Fest teilnähme.“ Wie kam es eigenbtlich dazu, dass er dachte, er könnte an einem Weihnachtsfest nicht teilnehmen? Es war ja nicht so, als hätte er dies jemals probiert. Und gebetet wurde auch nicht. Er fragte sich… Nein. Damit hast Du nichts zu tun.
Auf der Fensterbank war ein kleiner, violetter Klops. Er wusste zu genau, wem der kleine runde Popo gehörte, der dort auf den Hinterpfötchen stand und aus dem Fenster starrte, wohl wartend. „Orion… Ich komme doch wieder.“ Ein unangenehmes Gefühl baute sich in ihm auf. Sein Sohn sollte wenigstens mit den anderen spielen und Spaß haben, es war immerhin ein Fest, auch für ihn. Er war ein Teil der Oberwelt! So sah es auch Kyouka, die den Kleinen auf ihre Arme nahm und sanft zur Beruhigung kraulte. Fragend fiepste der Kleine nach seinem Papa und auch die Ansage des Geschenkeöffnens – auf die sich zum Beispiel der Eisdrache Takeo gleich stürzte – spendete seinem Jungen nur wenig Trost. „Nein, nein Takeo, wir öffnen die Geschenke erst, wenn alle da sind.“ Izuku nahm den kleinen Wirbelwind, welcher schon ungeduldig an einer Schleife von einem großen Paket kaute. „Schlechte Nachrichten,“ sagte Shoto, der an der Tür stand. „Kaya ist verschwunden. Eijirou ist schon draußen, wir müssen sie suchen.“
„Hey Geist, wo ist Kaya?“ Denki drehte sich zu dem Shoto-Geist um, jedoch befand er sich wieder an der Klippe mit dem Ausblick auf das Dorf. „Geist?“ Der Dämon stand auf und sah die Klippe herunter, jedoch war niemand zu sehen. „Ey! Ich will wissen, was mit Kaya ist!!“ rief er in die Tiefe. Das leise Quietschen eines Eichhörnchens war zu hören, als er die Stimme erhob. Schnell machte sich das Eichhörnchen davon, es hatte wohl noch nach weiteren Walnüssen gesucht gehabt. „Schrei doch nicht so laut, Du weckst die Toten, Schwachmat!“ Eine neue, bekannte Stimme, ließ ihn herumwirbeln. Hinter ihm stand sein unfreiwillig gewordener Ziehsohn. „Du kannst es Dir bestimmt denken, ich bin-“ begann der Katsuki-Geist zu sprechen, ehe er unterbrochen wurde. „Ist mir völlig egal, was ist mit Kaya, wo ist sie?“ Wenn es um die kleine Drachenprinzessin ging, kannte Denki keinen Spaß. „Alter, unterbrich mich gefälligst nicht, scheiß Dämon!“ Katsuki packte Denki an der Schulter.
Der Christbaum stand prachtvoll geschmückt in der Mitte des Aufenthaltsraum von Kyoukas Haus. Unter diesem standen zahlreiche große und kleine Päckchen, wovon sich eines auffällig bewegte. „Takeo!“ Es war Izukus Stimme, die erklang, als er den kleinen blauen Drachen schnappte und aus dem Geschenkehaufen heraushob. Dieser strampelte und meckerte ungeduldig, er wollte nun endlich die Geschenke öffnen! „Es ist noch nicht so weit, wir essen zuerst und dann lesen wir eine Geschichte vor, Du wirst Dich gedulden müssen.“ Resigniert fiepte der Kleine. Das ganze Haus war unterdessen mit Kerzen, Zapfen, Mistelzweigen und Weihnachtskugeln dekoriert, es roch süß nach Kako, Zimt und irgendeinem Gericht, welches wohl Katsuki zur Feier des Tages gekocht hatte. Und dennoch stimmte dieses Mal etwas nicht, eine andere Stimmung lag auf der Gruppe, schwer wie ein Schleier aus Blei. Denki erschrak, als er selbst durch ihn hindurchging und Orion den Kopf streichelte. „Ich komme bald wieder.“
„Das hilft mir noch immer nicht, wo ist Kaya?“ Der Dämon hatte ein ungutes Gefühl. „Anstatt zu quasseln, solltest Du sehen, wohin Du gehst, Idiot! Katsuki war hilfreich wie alle Geister zuvor. Zähneknirschend und sich die Frage stellend, wie viel man wohl einbüßen müsste, wenn man einen Geist tötete, folgte er seinem Ebenbild. Dieser ging jedoch nicht zur Klippe, welche er persönlich für einen guten Platz zum Entspannen auserkoren hatte, sondern verließ das Dorf in die entgegengesetzte Richtung. Ein Friedhof war entstanden für einige Dorfbewohner, die bereits verschieden waren. Auch das Dorf, so musste er feststellen, war um Einiges gewachsen, so zum Beispiel stand ein großer Brunnen mit Drachenverzierungen in der Dorfmitte und ein Lebensmittel- und Kräutergeschäft hatte zwischenzeitlich auch eröffnet. Sie gingen weiter über den Friedhof und der Dämon fühlte ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend. Wieso sprach der Geist nicht einfach mit ihm? Und wieso bleib sein Ebenbild an einem Grab stehen?
Es fühlte sich so an, als würde sich sein Magen immer fester zusammenziehen und sich selbst verdauen. Furcht zog durch seinen ganzen Körper, als er quälend langsam zu dem Grab ging, an dem sein Ebenbild sich mittlerweile hingehockt hatte. Als der den Namen seiner kleinen Kaya auf dem Stein las, überkam ihm das Gefühl, dass er sich übergeben wollte. Er wollte das nicht! Warum denn ausgerechnet Kaya?! „Bist Du zufrieden, Arschloch?“ Die Hände in seinen Hosentaschen versteckt, sah der Katsuki-Geist mittlerweile auf beide Denkis, die vor dem Grab hockten, wobei das Ebenbild nichts hiervon mitbekam. „Sie ist Dich suchen gegangen im vergangenen Jahr, weil sie ohne Dich ihre Geschenke nicht öffnen, ohne Dich nicht Weihnachten feiern wollte. Sie ist in eine Bärenfalle geraten und hatte keine Chance mehr! Ich hoffe, dass Du nun zufrieden bist!“ Auf seine übliche Art und Weise dreschten die Worte Katsukis auf ihn ein. Nein. Er wollte das nicht, das war das Allerletzte, was er wollte. Nicht seine Familie!
Panisch schlug er seine Augen auf. Sein Herz in seiner Brust schlug, als wäre er einen Marathon gelaufen – wie gut, das er sich teleportieren konnte. Er blickte in das kleine Gesicht des Eichhörnchens, welches es für die beste Idee hielt, sich tot zu stellen, und kippte direkt rückwärts auf seine Brust. Er schnappte sich das kleine Wesen, steckte es in seine warme Jackentasche und löste sich mit diesem auf. Vor dem Fenster von Kyoukas Haus erschien er wieder. Es stand noch immer ein geschmückter Baum inmitten des Wohnzimmers und er konnte Katsukis Keilerbraten bis durch die Fensterscheiben riechen. Ein zappelndes Geschenk verriet: Es war ein ungeduldiger Takeo, welcher von seinem Vater von den Geschenken weggezogen wurde. Seine kleine Prinzessin saß auf dem Kopf des Königs, es war ihre Ehre, den Weihnachtsstern auf die Baumspitze zu stecken. Und sein kleiner Orion hing am Rockzipfel seiner Mama, quäkte bereits jetzt schon herum. Er würde niemals zugeben, dass er mittlerweile die Drachensprache gut verstsand, so etwas schickte sich nicht für einen Dämon, aber in dem Moment, als er seine Geliebte, seinen Sohn und seine kleine Prinzessin aufgeregt und glücklich sah, fühlte er sich augenblicklich viel besser.
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„Takeo!“ Es war Izukus Stimme, die erklang, als er den kleinen blauen Drachen schnappte und aus dem Geschenkehaufen heraushob. Dieser strampelte und meckerte ungeduldig, er wollte nun endlich die Geschenke öffnen! „Es ist noch nicht so weit, wir essen zuerst und dann lesen wir eine Geschichte vor, Du wirst Dich gedulden müssen.“ Resigniert fiepte der Kleine. Das kleine Drachenmädchen wollte auch Geschenke öffnen, aber sie hatte schon immer mehr Anstand gehabt, als der Frechdachs der Gruppe. Außerdem bedrückte sie ein dumpfes Gefühl. Wie konnten denn alle so glücklich sein, wenn ihr Lieblingsonkel nicht da war? Ein wenig genervt knabberte sie an ihrer Schwanzspitze. Sogar Orion nervte Tante Kyouka, wann sein Papa denn wiederkäme. Wenn dieser wüsste, dass Orion ganz eigenständig ein kleines Geschenk für seinen Papa gebastelt hatte. Ihres an ihren Lieblingsonkel war natürlich viel cooler, aber sie ließ ihrem kleinen „Bruder“ seine Freude. „Kaya, es gibt Essen, kommst Du?“ Ihr Papi lächelte.
Katsuki hatte sich mit dem Essen wieder selbst übertroffen. Die Gruppe schmauste genüsslich am Festmahl und vor allem Orion und Jozo saßen mit ihren Popos fast vollständig in ihren Tellern. Neben Kyouka als einzige Lady hatte sie es nicht immer leicht, konnte aber auch nicht wegsehen bei den schlechten Manieren der Jungs. Es war wie ein Pferdekutschenunfall! Ihre Eltern hatten ihr im Palast immer Etikette und Ordnung beigebracht, aber immer wieder betont, dass dieses nur bei förmlichen Veranstaltungen wichtig war. Das hier war ein Weihnachtsfest bei ihrer Familie. Unweigerlich fiel ihr Blick auf den Stuhl ihres Lieblingsonkels, welcher leer war. In diesem Fall zu Orions Glück, denn so konnte ihr kleiner „Bruder“ herumkleckern, wie es ihm beliebte. Aber sie wollte doch nicht, dass Denki fehlte. Nachdem sie sich das Schnäuzchen sauberleckte, hob sie fragend ihren Kopf und fiepte, wann er denn wiederkommen würde. Es war doch eine Familienfeier! Aber eine eindeutige Antwort erhielt das kleine Drachenmädchen nicht. Das war so unfair von den Großen!
Zu späterem Abend waren alle um den Baum vestreut. Katsuki saß mit Izuku direkt neben diesem, damit ihr stürmischer „Bruder“ Takeo nicht sofort die Geschenke in der Luft zerriss. Ihr Papi kam mit einem Buch in den Raum, um sich zu ihrem anderen Papa auf den Sessel zu setzen, damit er eine Geschichte vorlesen konnte. Orion quietschte ganz aufgeregt und hatte sich der Länge nach platt auf den Schoß seiner Mama gelegt. Er mochte es, wenn Geschichten vorgelesen wurden. Kyouka streichelte ihren kleinen „Bruder“, aber auch sie sah nicht besonders glücklich aus. Dennoch gab sie sich wie immer die größte Mühe, eine Schutzmauer des Lächelns aufrecht zu erhalten. „Kaya, kommst Du zu uns?“ Ihr Papi Shoto hatte seine Arme ausgebreitet, damit sie zu ihm kommen und kuscheln konnte. Das Drachemädchen gab ein Fiepsen von sich, dass sie anfangen könnten, sie müsse noch einmal wohin. Sie saß die ganze Zeit vor der Tür und sah dann zu dem Türknopf hoch. Plötzlich drehte sich dieser und Kaya machte erschrocken einen Buckel.
„Wo willst Du hin? Du hast doch nicht vor, Dich am Heiligabend davonzuschleichen, oder?“ Ehrfürchtig ging die kleine Drachendame rückwärts zurück, während sie einen großen Mann in einem roten Gewand, Rauschebart und einer roten Weihnachtsmütze ansah. Er sah genau so aus wie der Mann, von dem ihre Väter immer erzählten! Es war der Weihnachtsmann! Der Eindringling zog die ganze Aufmerksamkeit der Runde auf sich, setzte einen großen Sack neben sich auf den Boden, aus dem ein weicher Teddybär herausschaute. Der Teddybär wackelte ein klein wenig, ehe er wieder wie von Zauberhand in dem Sack verschwand. Nanu? Sie könnte schwören, dass sie dort ein kleines Eichhörnchen in dem Sack gesehen hatte. Interessiert schnupperte das Drachenmädchen, um der Spur nachzugehen, machte sich jedoch wieder klein, als der Mann sich zu ihr herunterbeugte. „Aber wenn Du jetzt gehst, dann gibt es keine Geschenke. Es sollen doch alle da sein, am Weihnachtsabend, oder etwa nicht?“ Kaya hob den Kopf. Sie kannte diese Augen. Und auch der Geruch kam ihr mehr als bekannt vor. Freudig fiepte das Drachenmädchen auf und sprang ihrem Onkel in die Arme. Daraufhin stand die ganze Familie auf.
Auch das kleine Eichhörnchen sprang voller Freude aus dem Geschenkesack. Es trug eine kleine rote Weihnachtsmütze, deren weißer Bommel an seiner Wange herunterhing. „Aber Denki was machst Du denn plötzlich hier?“ Kyouka konnte ihr Glück kaum fassen – hatte ihr Liebster etwa doch seine Meinung geändert? „Oh, und wer ist das hier?“ Sie hockte sich zu dem kleinen Eichhörnchen, welches bereits von sämtlichen Drachenkindern umzingelt und beschnuppert wurde. „Mr Nuts…“ so begann der Dämon, „ist ein Helfer des Weihnachtsmanns und für die Bescherung der Drachen zuständig… das weißt Du doch.“ Denki hob seinen Arm, um sich ein klein wenig am Hinterkopf zu kratzen. Ein leichter Rotschimmer umspielte seine Nasenspitze, wie immer, wenn dem Dämon etwas unangenehm war. Ein lautes Meckern war zu hören und unterbrach die Gruppe, immerhin war nun doch Zeit, endlich die Geschenke auszupacken.
Fröhliche Weihnachten!